Infografik

Oktober | November 2023

Tarifpolitik

Mehr Kampf, mehr Vorteil

Längst ist ein Tarifvertrag keine Selbstverständlichkeit mehr. Immer mehr Beschäftigte in Deutschland arbeiten ohne Tarifbindung. Die IGBCE sagt: Das nehmen wir nicht hin. Wo Arbeitgeber sich querstellen, gehen wir in den Kampf. Das spiegelt sich auch in der Statistik wider: die Zahl der Tarifkonflikte nimmt im Bereich der IGBCE zu. Und: Wer Mitglied in der Gewerkschaft ist, soll einen Vorteil haben. Mitgliedervorteile finden in unserem Bereich immer größere Verbreitung, auch das zeigt die Statistik.

Mehr Mitglieder profitieren

Seit 2015 hat sich die Zahl der IGBCE-Mitglieder, die von Mitgliedervorteilen profitieren, verdreifacht. Heute sind es schon mehr als 80.000. Diese Zahl wird weiter steigen. Daran arbeiten wir.

Mehr Konflikte

Tarifverträge fielen noch nie vom Himmel. Aber die Konflikte, etwa um Haustarifverträge, nehmen zu. Das merken auch wir. Die Zahl der beschlossenen Streikmaßnahmen steigt. Und: Wir erwarten in Zukunft eher noch mehr Auseinandersetzungen.

Mitglieder wollen Vorteile

Gerade für Aktive in den Betrieben sind sie ein Ärgernis: die vielen Trittbrettfahrer, die zwar vom Tarifvertrag profitieren, aber keinen Beitrag leisten. Wir sind der Meinung: Gewerkschaftsmitglied zu sein muss sich noch stärker lohnen. Die Zahl der Tarifbereiche, in denen Mitgliedervorteile geregelt sind, nimmt stark zu.

Worum es bei diesen
Mitgliedervorteilen geht

Oft um Geld oder um Freizeit. Beispiele der jüngsten Zeit: In der Glasindustrie Ost erhalten Mitglieder eine um 500 Euro höhere Inflationsausgleichsprämie; in der Kautschukindustrie erhalten sie 200 Euro Energiekostenzuschuss. Bei der Steag gibt es neben einer Einmalzahlung zwei zusätzliche Freischichten für Mitglieder, bei Kali+Salz ein um 150 Euro höheres Urlaubsgeld. Mal gibt es zusätzliche Urlaubstage, mal Guthaben auf Einkaufskarten et cetera.

Trend in die falsche Richtung

Von Jahr zu Jahr werden es weniger: Der Anteil der Beschäftigten in Tarifbindung sinkt seit vielen Jahren. Aktuell fallen in Westdeutschland noch 52 Prozent der Beschäftigten in die Geltung eines Tarifvertrags. In Ostdeutschland sind es sogar nur noch 45 Prozent. Zwar ist die Tarifbindung im Bereich der IGBCE generell höher, aber auch wir verzeichnen den Trend nach unten. Wir wollen ihn brechen.

Quellen: IGBCE, Destatis – Foto: Adobestock/annetdebar